Inspiration
Inspiriert durch Richard Pratt
Die Inspiration und den Durchhaltewillen für die Entwicklung der BETONWABE und des ECOCELL-Schnellbausystems hat Fredy Iseli wohl durch die Begegnung mit einem der wohl aussergewöhnlichsten Unternehmer seiner Zeit, dem Australier Richard J. Pratt.
Einen ersten, rein telefonischen Kontakt hatten die Beiden Mitte der 90er Jahre. Richard Pratt war mit seinem Schweizer Freund und Unternehmer Peter Riggenbach aus Muttenz unterwegs nach Davos zum World Economic Forum (WEF), als dieser ihm erzählte, dass er einen Schweizer kennen gelernt habe, der Paletten und sogar Häuser aus Wellpappe herstellen würde. Bereits auf über dem halben Weg nach Davos machten die beiden rechtsumkehrt und fuhren nach Romanshorn ins damals neu erstellte Gewerbezentrum von Fredy Iseli, um zu sehen, was dieser da entwickelt hatte.
Leider weilte Iseli zu diesem Zeitpunkt in Spanien und konnte Richard Pratt seine Entwicklungen nur durch seine Mitarbeiten präsentieren. Die beiden unterhielten sich aber am Telefon über die Möglichkeit, Häuser als Wellpappe zu bauen und waren auch danach hin und wieder in telefonischem Kontakt.
Ende 2000 hatte Fredy Iseli einen Termin Australien und versuchte Richard Pratt zu erreichen. Dies war vor dem Flug nach Sydney nicht möglich, jedoch konnte seine Frau Claudette während der Flugzeit einen Termin mit dem Sekretariat von Richard Pratt vereinbaren. Da dieser zur Ankunftszeit von Fredy Iseli ebenfalls in Sydney weilte, wurde für den nachfolgen Tag ein Treffen zu einem gemeinsamen Frühstück im Hotel vereinbart.
Bei diesem Treffen zeigte Fredy Iseli dem damals viertreichsten Australier einige Bilder und Fernsehreportagen über die Erstellung des ersten Musterhauses bei der von Fredy Iseli aufgebauten Firma SWAP in Frankenberg bei Chemnitz, welche kurz davor Ziel einer feindlichen Übernahme war.
Nach etwa zehn Minuten machte Richard Pratt folgendes Angebot: “Come to work for me. I’ll pay you $500,000 per year!” Darauf hin erwiederte Fredy Iseli: “As you hire, you fire – I never worked for someone else!” Die beiden verstanden sich gut und nahmen es mit einer entsprechenden Portion Humor.
Nach dem Frühstück forderte Richard Fredy auf, seine Koffer zu packen und um fünf Uhr bereit zu sein, damit ihn sein Chauffeur im Hotel abholen konnte. Es ging in Pratt’s Privatjet nach Melbourne, was natürlich für Iseli eine grosse Ehre und ein aussergewöhnliches Erlebnis war.
In Melbourne angekommen bot Richard Fredy an, in seinem «Haus» zu übernachten. Für den Architekten Fredy Iseli war dies ein ganz spezielles Erlebnis, hatte dieser doch in seinem ganzen Leben noch nie ein solch enormen Wohnsitz gesehen. Das ursprüngliche Haus wurde im 19. Jahrhundert durch den damaligen Erzbischof im Jugendstil erbaut und durch die Pratt’s durch einen modernen Anbau in Glas und Stahl erweitert. Richard bot Fredy an, im «Zimmer» seines Sohnes Anthony zu übernachten, wobei es sich um das gesamte obere Geschoss handelte.
Am nächsten Tag hat Richard seinem Gast die damals weltgrösste Wellpappe-Fabrik gezeigt und ihn seinem Management vorgestellt.
Die Begegnung mit Richard Pratt gab Fredy Iseli den Mut und die Ausdauer, das Projekt ECOCELL überhaupt anzugehen und er hat ihn schlussendlich mit dem positiven «Virus», Häuser aus Wellpappe herzustellen angesteckt, denn mit der Entwicklung der ECOCELL-BETONWABE und des ECOCELL-Schnellbausystems daraus ist ein eigentliches Lebenswerk für den Architekten und Unternehmer Fredy Iseli entstanden.
Sein Sohn Anthony Pratt hat die Firma weiter, mit Schwergewicht in den USA expandiert und konnte zusammen mit dem Australischen Ministerpräsidenten dem US-Präsidenten sein neues Werk in Ohio präsentieren.